Kreatives Arbeiten mit Geschichten in der systemischen Therapie
Dieser Workshop gehört zum Vertiefungskurs 2023–2024 in systemischer Psychotherapie und steht weiteren Interessierten offen.
Daten
Freitag, 23.08.2024, 09.15 – 17.15 Uhr
Samstag, 24.08.2024, 09.15 – 17.15 Uhr
Dozent
Alexander Korittko, Dipl. Sozialarbeiter; Systemischer Lehrtherapeut und Lehrsupervisor, Dozent für Psychotraumatologie, Buchautor
Kurzbeschreibung
Menschen, die Traumata erlitten haben, erleben Körperreaktionen und Emotionen, die sie empfinden lassen, als passiere das Trauma immer wieder. In der Arbeit mit traumatisierten Kindern (und ihren Familien) hat sich daher gezeigt, dass ausschliesslich kognitiv orientierte therapeutische Arbeit schnell an Grenzen stösst. Dem Gegenüber sind Interventionen hilfreich, die über Zeichnungen mit den Bildern sowohl Emotionen als auch Körperreaktionen einschliessen. Eine weitere erlebnisorientierte Vorgehensweise, vor allem bei Kindern, ist die Trauma-Erzählgeschichte. Wie bei einem Märchen beinhalten diese Geschichten Erzählungen über dramatische Ereignisse und Emotionen und andere Elemente, mit denen sich das Kind indentifizieren und auf diese Weise eigene Reaktionen einornden kann. Das Erlebte kann Vergangenheit werden.
Lerninhalte
Die Verarbeitung von Traumata
Akute neurobiologische Reaktionen und chronische Folgen
Unterschiedliche Trajektorien bei der Traum-Verarbeitung
Das erstarrte Mobile als systemisches Trauma-Modell
Das BASK-Modell und seine Anwendung
Begrenzung der vorgestellten Interventionen auf Traumata von aussen im Vergleich zu innerfamiliären Traumata
Demonstration der Arbeit mit Zeichnungen aller Familienmitglieder in der Phase der Stabilisierung und in der Phase der Trauma-Exposition
Neurobiologische Ansätze bei der Erklärung von Wirksamkeit
Anwendung dieses erlebnisorientierten Modells an Beispielen kurze Zeit nach einem Trauma und nach mehreren Jahren
Grundzüge der Trauma-Erzählgeschichte
Demonstration der Trauma-Erzählgeschichte anhand von zwei Videos
Erprobung der vorgestellten Methoden
Nutzung von körperorientierten Methoden
Lernziele
Kenntnisse über die Grundzüge der Arbeit mit traumatisierten Familien und Kindern
Erste Erfahrungen in der Anwendung des BASK-Modells
Erste Erfahrungen in der Arbeit mit Zeichnungen als stabilisierende und als Trauma-Integrations-Intervention
Erste Erfahrungen in der Anwendung der Traum-Erzählgeschichten in der Arbeit mit Kindern
Literatur
Korittko A. (2016): Posttraumatische Belastung bei Kindern und Jugendlichen. Heidelberg, Carl-Auer
Korittko A. (2019): Traumafolgen in der Erziehungsberatung. Weinheim, Basel, Beltz Juventa
Korittko A. & Pleyer K.H. (2010): Traumatischer Stress in der Familie. Systemtherapuetische Lösungswege. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
Lovett J. (2000): Kleine Wunder. Heilung von Kindheitstraumata. Paderborn, Junfermann
Haines S. (2016): Trauma ist zeimlich strange. Heidelberg, Carl Auer
Krüger A. (2013): Powerbook. Erste Hilfe für die Seele. Trauma-Selbsthilfe für junge Menschen. Hamburg, Elbe & Krüger Verlag
van der Kolk B. (2015): Verkörperter Schrecken. Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann. Lichtenau, Probst Verlag
Jegodtka R. & Luitjens P. (2018): Kim, Tim-Tiger und das gefährliche Etwas. Eine Mutmach-Geschichte für traumatisierte Kinder
Pal-Handl K., Lackner R. & Lueger-Schuster B: (2004): Wie Pippa wieder lachen lernte. Ein Bilderbuch für Kinder. Wien, New York, Springer
Weinberg D. (2015): Verletzte Kinderseele. Was Eltern traumatisierter Kinder wissen müssen und wie sie richtig reagieren. Stuttgart, Klett-Cotta
Gruppengrösse: 24
Anmeldung bis: 24.07.2024
Kosten: CHF 620.–
Ort: Alterszentrum Hottingen, Freiestrasse 71, 8032 Zürich
TeilnehmerInnen: Therapeutisch/beraterisch Tätige aus vielfältigen Kontexten
Zertifizierung: Die Teilnahme an dieser Veranstaltung wird bescheinigt und mit 16 Einheiten à 50 Minuten ausgewiesen.